MadeToTag wurde entwickelt, um InDesign-Dokumente für den Export als getaggtes – und barrierefreies – PDF aufzubereiten. Die Bedienungsoberfläche unterstützt direkt die hierfür zentralen Bearbeitungsschritte:
Weiterhin stehen spezifische Funktionen zur Verfügung, beispielsweise um das Dokument auf ausreichenden Textkontrast zu prüfen.
Export-Tags werden Absatzformaten zugeordnet und stellen semantische Etiketten (zumeist als „Tags“ bezeichnet) dar, um den Typ des betreffenden Inhalts anzugeben, beispielsweise ob es sich um einen Absatz oder eine Überschrift handelt. Damit Export-Tags sinnvoll eingesetzt werden können, müssen Absatzformate in konsistenter Weise eingesetzt werden. Für Listen, Tabellen und Inhaltsverzeichnisse kümmert sich InDesign automatisch um korrekte Export-Tags – allerdings nur, wenn diese Möglichkeiten auch mit Hilfe der entsprechenden InDesign-Funktionen umgesetzt wurden.
Mit MadeToTag ist es sehr einfach, Absätzen und Überschriften Export-Tags zuzuweisen:
Als Listen formatierte Listen oder mittels InDesign generierten Inhaltsverzeichnissen müssen keine Export-Tags zugewiesen werden – am besten lassen Sie hier das Export-Tag auf „automatisch“ stehen. Bei Tabellen sind die Inhalte der Tabellenzellen genauso zu formatieren und mit Export-Tags auszuzeichnen, wie dies für Text an anderer Stelle auch erfolgen würde. Sehen Sie möglichst davon ab, Überschriften innerhalb von Tabellenzellen einzusetzen. Spaltenüberschriften sollten Sie als solche in der InDesign-Tabellenkonfiguration einrichten.
Um schnell herauszufinden, welche Texte über ihre Absatzformate bereits mit Export-Tags ausgezeichnet sind, ob diese korrekt sind, und welche Textteile und Absatzformate noch fehlen, kann man Absatzformate entsprechend der ihnen zugewiesenen Export-Tags farblich im Dokument hervorheben lassen - einfach die entsprechende Checkbox „Export-Tags farblich hervorheben“ aktivieren:
Die farbliche Hervorhebung erfolgt nur auf dem Bildschirm und wird bei der Druckausgabe oder dem PDF-Export nicht mit ausgegeben.
InDesign bietet eine „Artikel“-Funktion – zu erreichen über das „Artikel“-Fenster – mit dem man den Inhalt eines InDesign-Dokuments in eine logische Abfolge von Artikeln organisieren kann. Jeder Artikel definiert die korrekte Lesereihenfolge für die dem Artikel zugeordneten Rahmen.
Mit MadeToTag-Tastaturkürzeln kann man Artikel sehr schnell und sicher anlegen.
Wichtig zu wissen:
MadeToTag bietet mehrere Möglichkeiten, Rahmen vorübergehend aus- oder einzublenden, je nachdem ob ein Rahmen zu einem bestimmten oder einem beliebigen Artikel gehört oder nicht. Beispielsweise können Sie mit Steuerung-Umschalt-„X” alle Rahmen ausblenden, die dem aktuellen Artikel bereits zugeordnet sind – dadurch können Sie Rahmen ganz einfach erkennen, die dem aktuellen Artikel noch zugeordnet werden müssen. Die verfügbaren Funktionen zum Ein- und Ausblenden von Rahmen finden Sie im Ausklappmenü des MadeToTag-Fensters.
Um die Lesereihenfolge und inhaltliche Struktur eines Artikel zu überprüfen, verwenden Sie die „Vorschau zeigen“-Funktion (Tastaturkürzel: Steuerung-Umschalt-„V”). Die MadeToTag-Vorschau-Funktion stellt in einem eigenen Fenster eine stilisierte strukturierte Fassung des aktuellen Artikels dar. Um eine Vorschau des gesamten InDesign-Dokuments einschließlich aller Artikel anzuzeigen, nutzen Sie „Vorschau für alle Artikel„ (Tastaturkürzel: Steuerung-Umschalt-„B”).
Um Inhalte in einem PDF auch für Nutzer mit bestimmten Einschränkungen – wie beispielsweise Verlust des Sehvermögens, erheblich eingeschränktes Sehvermögen, oder Lernschwierigkeiten wie Legasthenie – zugänglich zu machen, ist es wichtig, für nicht als Text vorliegende Inhalte – also Bilder, Grafiken usw. – Textentsprechungen (Alternativtext) bereit zu stellen.
Es stehen zwei Möglichkeiten zur Verfügung, um in einem InDesign-Dokument Bildrahmen zu finden, für die noch kein Alternativtext bereit gestellt wurde:
Um die vorhandenen Alternativtexte im jeweiligen Kontext kontrollieren zu können, nutzen Sie einfach die Vorschau-Funktion durch Drücken von Steuerung-Umschalt-„V” für die Darstellung der stilisierten Strukturansicht des aktuellen Artikels, oder Steuerung-Umschalt-„B” für eine Strukturansicht für alle Artikel.
Das MadeToTag-Fenster bietet eine Anzeige der wichtigsten Metadatenfelder (um einen Dialog mit allen Metadatenfeldern anzuzeigen, nutzen Sie die InDesign-„Dateiinformationen...“-Funktion). Eine Voraussetzung für ein barrierefreies PDF ist, zumindest einen sinnvollen Dokumenttitel anzugeben.
Damit Sprach-Synthese korrekt funktionieren kann – z.B. beim Lesen eines PDFs mit Hilfe eines Screen-Reader-Programms, oder bei der Konvertierung von PDF-Inhalten in Audio-Dateien oder Audio-Streams –, ist es wichtig, dass für sämtlichen Text im PDF die korrekte Sprache hinterlegt ist. In InDesign lässt sich dies durch Sprach-Einstellungen für Absatz- oder Zeichen-Stile erreichen. Korrekte Sprach-Einstellungen unterstützen zudem korrekte Silbentrennung und Rechtschreib-Prüfung.
Ob für den Text in einem InDesign durchgängig korrekte Spracheinstellungen gesetzt sind, kann mit man mit der Funktion „Spachen farblich hervorheben” auf intuitive Weise zügig ermitteln:
Die farbliche Hervorhebung erfolgt nur auf dem Bildschirm und wird bei der Druckausgabe oder dem PDF-Export nicht mit ausgegeben.
Um eine nicht erwünschte Sprache im InDesign-Dokument aufzufinden, verwendet man die Schaltflächen unter den Sprach-Aufklapp-Menüs für die primäre, zweite, dritte bzw. weitere Sprachen, um zur ersten, vorigen, nächsten oder letzten Fundstelle im Dokument zu gelangen.
Für selektierten Text gibt es folgende Möglichkeiten, die Sprache auf die primäre, zweite oder dritte Sprache (entsprechend der im MadeToTag-Fenster dargestellten Einstellungen) zu setzen:
Um die Sprache für selektierten Text als lokale Formatierung auf eine beliebige Sprache zu ändern, dient das „Sprache für aktuelle Textauswahl”-Aufklapp-Menü im MadeToTag-Fenster. Darüber hinaus stehen jederzeit die Spracheinstell-Möglichkeiten zu Verfügung, die InDesign selbst anbietet.
Um das Navigieren in Tabellen bestmöglich zu unterstützen, bietet MadeToTag die Möglichkeit, Tags für die Tabellenstruktur sehr differenziert zuzuweisen. Diese Funktion betrifft vor allem die Auszeichnung von Kopfzellen – also Spalten- oder Zeilenüberschriften – im Unterschied zu normalen Zellen.
Der „Status“-Bereich informiert über die Anzahl der Tabellen in Artikeln, in den ggf. dazugehörigen verankerten Rahmen sowie in Textabschnitten außerhalb von Artikeln. Im Navigationsbereich kann man mit den Schaltflächen zwischen den vorhandenen Tabellen navigieren und so alle Tabellen nacheinander bearbeiten und kontrollieren. Über den Konfigurations-Bereich kann man festlegen, wie die Kopfzellen eingerichtet werden. Dafür stehen drei Varianten zur Verfügung:
Hier werden für das Taggen die beim Anlegen der Tabelle in InDesign definierten Einstellungen verwendet. Es werden lediglich Spaltenüberschrifen unterstützt.
Quick-Headers werden über die Anzahl der Zeilen und Spalten bestimmt. Die Werte kann man in die entsprechenden Felder eintragen. Hiermit lassen sich sowohl SPaltenüberschrifen wie auch Zeilenüberschriften flexibel festlegen.
Bei dieser Vorgehensweise bekommt man über die Schaltfläche „Smart-Headers-Editier-Modus aktivieren“ eine Möglichkeit, frei zu bestimmen, welche Zellen als Kopfzellen ausgezeichnet werden. Hier lassen sich mit dem Cursor individuell beliebige Tabellenzellen als Header markieren. Diese werden beim Einrichten mit einer grünen Markierungsfarbe hervorgehoben. Ausgehend von einer gerade ausgewählten Tabellenzelle lassen sich auch sehr komplexere Zugehörigkeiten definieren. Dazu geht man in folgenden Schritten vor:
Die farblichen Hervorhebungen erfolgen nur auf dem Bildschirm und werden bei der Druckausgabe oder dem PDF-Export nicht mit ausgegeben.
Obgleich man mit den in InDesign eingebauten Möglichkeiten ein getaggtes PDF exportieren kann, bietet MadeToTag hierfür eine native Funktion. Hierbei führt MadeToTag eine Reihe eigener Verarbeitungsschritte aus, die in dieser Form in InDesign nicht zur Verfügung stehen. U.a. behebt es Fehler in InDesigns Exportfunktion für getaggtes PDF, und optimiert das exportierte getaggte PDF, z.B. durch Entfernen leerer Absätze aus der Inhaltsstruktur, Markieren aller nicht in der Inhaltsstruktur enthaltenen Objekte als Artefakte, oder Setzen der dokumentweiten Sprache.
Ähnlich den Adobe PDF-Vorgaben in InDesign, bietet MadeToTag außerdem eigene Export-Vorgaben für die PDF-Erzeugung an. Es können Vorgaben (Presets) angelegt werden, auf die vor jeder Ausgabe zugegriffen werden kann. So kann z.B. für regelmäßige PDF-Ausgaben einer bestimmten Publikation, eine speziell dafür angelegte Vorgabe hinterlegt werden.
In den drei Bereichen “Allgemein”, “Komprimierung” und “Erweitert” stehen weitere Einstelloptionen zur Verfügung, die einen zuverlässigen PDF/UA-Export sicherstellen:
Nach dem Export in ein getaggtes PDF empfiehlt es sich, die Inhaltsstruktur im exportierten PDF mit dem kostenlosen callas pdfGoHTML Plug-In (für Acrobat DC Standard/Pro, Mac/Windows) nochmals zu überprüfen. Es wurde in einem gemeinsamen Projekt von callas software und axaio software entwickelt, und kann kostenlos von der callas-Website heruntergeladen werden.